Kosten einer Internetseite
Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Kosten einer Internetseite, weshalb ein Onlineprojekt zwischen wenigen Hundert und mehreren Tausend Euro teuer werden kann. Die Gesamtsumme hängt unter anderem vom Stundensatz des Entwicklers ab, aber auch die Größe der Webseite sowie der Umfang und die Art der erbrachten Dienstleistungen spielen bei einer seriösen Berechnung eine wichtige Rolle. Da ein professioneller Onlineauftritt, der Aufgaben wie Kundenakquise, Marketing, Vertrieb und/oder Kundenbindung erfüllt, heute eines der wichtigsten Werkzeuge ist, lohnt es sich, einen Profi zu engagieren. Was Sie bei der Zusammenarbeit mit einem Freelancer oder einer Agentur erwartet und von welchen Faktoren die finalen Kosten einer Internetseite abhängen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Beispiele
Unternehmen oder Selbstständige stellen ganz konkrete Anforderungen an eine Internetpräsenz und benötigen bestimmte Features. Deshalb finden Sie hier überblicksartig einige Beispiele für die möglichen Dienstleistungen eines Entwicklers, verbunden mit den voraussichtlich entstehenden Kosten.
2.1. Einfache Webseite auf Basis eines Templates z. B. für Yoga-Studio, Hebamme, kleine Handwerksbetriebe
Für Kleinunternehmer oder Selbstständige aus bestimmten Berufsgruppen, die sich online präsentieren möchten, reicht eine einfache Webseite. Diese besitzt in der Regel eine übersichtliche Anzahl an Unterseiten und Funktionen. Üblich sind hier vor allem eine Firmenvorstellung, ein Blog und ein Kontaktformular, damit Interessenten und potenzielle Kunden alles Wichtige auf einen Blick erfahren und direkt Kontakt aufnehmen können. Dabei kommt ein sogenanntes Template zum Einsatz, eine Vorlage für die Webseite. Der Entwickler muss damit nicht bei Null anfangen, sondern arbeitet mit einem Muster, das er im gewissen Rahmen an die Kundenwünsche anpassen kann. Ein guter Webdesigner hält eine große Zahl an Templates bereits, die unter anderem für bestimmte Berufsgruppen ausgelegt sind. Eine einfache Webseite dieser Art kostet abhängig vom Funktionsumfang etwa 700 bis 1.500 Euro.
2.2. Professionelle, individuell entwickelte Webseite z. B. für Startups, mittelständische Industriebetriebe, Anwälte, Steuerberater
Wer sich eine maßgeschneiderte Webseite wünscht, die nicht auf einem Template basiert, bezahlt ab 3.000 bis 5.000 Euro. Im Preis inbegriffen ist ein individuell erstelltes Design, das die Onlinepräsenz unverwechselbar macht. Zudem wird die Internetseite auf die Conversion-Optimierung ausgerichtet, damit möglichst viele Besucher zu Käufern werden. Weitere besondere Funktionen lassen sich auf Wunsch implementieren.
Onlineshop
Wer im Internet Produkte oder Dienstleistungen bequem über einen Onlineshop verkaufen möchte, benötigt eine optisch ansprechende und intuitiv bedienbare Seite. Mindestens genauso wichtig ist ein sicheres und reibungslos funktionierendes Shop-System. Für einen kleinen Onlineshop mit wenigen Kategorien und einem übersichtlichen Angebot bezahlt der Kunde ab 10.000 Euro.
2.4. Angebote für kleine Budgets ab ca. 300 EUR möglich, wenn absolute Standardlösung ok ist
Soll die Internetpräsenz möglichst günstig und funktional sein, bieten Entwickler einfache Standard-Versionen ab rund 300 Euro an, die beispielsweise mit einem fertigen Template erstellt werden. Dies wird nicht angepasst. Trotzdem bietet die Seite die Möglichkeit, mit wenig Aufwand das eigene Unternehmen und Angebot prägnant und übersichtlich online zu präsentieren.
Paketpreis oder Abrechnung nach Stunden
Die Kosten einer Internetseite richten sich auch nach der Art der Abrechnung: Entweder vereinbart der Auftragnehmer mit dem Kunden einen Paketpreis für das gesamte Projekt oder er legt einen Stundensatz fest. Ein Festpreis lohnt sich eher bei kleinen Projekten, bei denen die zu erledigenden Aufgaben am Anfang genau definiert werden. Dadurch wird allerdings die Flexibilität eingeschränkt – hat der Kunde während der Entwicklungsphase neue Ideen oder merkt er, dass er Änderungen wünscht, können Zusatzkosten entstehen. Zudem macht ein Paketpreis nur Sinn, wenn der Dienstleister freie Hand bei Details hat, da die Abstimmung vor jedem Arbeitsschritt zu viel Aufwand bedeuten würde.
Vorteile von Stundenpreisen
Wenn sich Auftragnehmer und -geber auf die Abrechnung nach Stunden einigen, wird die tatsächliche Arbeitszeit des Entwicklers oder der Agentur bezahlt. Dabei können sich beide Seiten individuell abstimmen und Änderungen sind während des gesamten Projekts möglich. Besonders bei individuellen Aufträgen lässt sich der Aufwand vorher nur grob einschätzen, sodass ein Paketpreis möglicherweise zu knapp oder zu großzügig berechnet wurde. Eine Bezahlung nach geleisteten Stunden ist daher für beide Seiten fair.
Umfang der Dienstleistung
Beim Berechnen des Angebots fließt ein, welche Aufgaben der Webdesigner übernehmen soll und welche in der Hand des Kunden bleiben. Hier kann der Auftraggeber Geld sparen, wenn er Kenntnisse in ausgewählten Bereichen besitzt.
Planung
Je besser sich der Kunde vorbereitet, desto weniger Kosten fallen für die Planung an. Schreiben Sie erste Ideen und Wünsche auf und überlegen Sie, welche Inhalte und Funktionen Ihre Internetseite unbedingt haben soll. Auch erste Skizzen können Sie anfertigen. Das gesammelte Material bindet der Dienstleister anschließend in seine Planung ein. Erst wenn hier ein Konzept entstanden ist, dem der Kunde zustimmt, beginnt der Entwickler mit dem Programmieren.
Programmierung & Design
Der Aufwand beim Programmieren und Designen hängt davon ab, ob ein fertiges Template verwendet wird und wenn ja, ob dieses angepasst werden muss. Entwickelt der Webdesigner Aufbau, Optik und Code von Grund auf, kostet dies mehr, als wenn eine Vorlage zum Einsatz kommt.
Text-Inhalte
Der Auftragnehmer kann die benötigten Texte selbst verfassen beziehungsweise einen Texter damit beauftragen. Innerhalb einer Agentur finden Sie das nötige Fachpersonal, das alle Teilaufgaben beim Erstellen einer Internetseite erledigt. Alternativ kann der Kunde die Texte selbst verfassen oder bereits existierende Texte liefern, beispielsweise von einer alten Internetseite oder anderen Marketingmaterialien. Diese passt die Agentur gegebenenfalls an die neue Webseite an.
Grafiken & multimediale Inhalte
Ähnlich wie mit Texten funktioniert es auch mit Bild-, Ton- und Videomaterial: Dies kann der Kunde zur Verfügung stellen oder der Webdesigner kann es selbst erstellen beziehungsweise organisieren oder in Auftrag geben. Der Kunde hat hier die Möglichkeit, durch Zuarbeit den Aufwand des Freelancers oder der Agentur zu reduzieren und damit die Kosten seiner Internetseite zu senken.
Deployment
Hat der Kunde die Internetseite abgenommen, müssen im nächsten Schritt der Server konfiguriert und dort alle Daten hochgeladen werden. Wenn der Kunde sich damit auskennt, kann der Dienstleister die komplette Webseite als Datensatz liefern und der Kunde übernimmt deren Deployment. Fehlt hier die Expertise, sollten Sie das Onlinestellen dem Dienstleister überlassen, damit die Internetseite uneingeschränkt funktioniert.
Wartung
Nur eine aktuelle Webseite ist eine gute Seite. Deswegen müssen beispielsweise die Inhalte regelmäßig überarbeitet oder neue Blogbeiträge veröffentlicht werden. Ob die Onlinepräsenz die gewünschten Ziele wie beispielsweise die Conversion-Rate erreicht, erfährt der Betreiber durch regelmäßiges Monitoring, also das Überwachen der Seitennutzung. Zudem kann es nötig sein, Serverupdates durchzuführen oder das Hosting anzupassen. Diese Aufgaben, die alle nach der Veröffentlichung anfallen, kann der Kunde selbst ausführen oder an den Dienstleister übergeben.
Umfang der Webseite
Je größer die Internetseite ist und je mehr sie leistet, desto höher fallen die Kosten aus. Kunden sollten sich deshalb vorab überlegen, was sie sich wünschen. Zusätzlich berät Sie der Freelancer beziehungsweise der Projektleiter Ihrer Agentur in der Planungsphase.
Anzahl der Unterseiten
Wünschen Sie sich eine einfache Web-Visitenkarte mit einer Seite, die alle Ihre Daten enthält? Möchten Sie Ihr Angebot oder komplexe Informationen auf mehreren Unterseiten präsentieren? Benötigen Sie eine Webseite inklusive Onlineshop? Diese Faktoren beeinflussen, wie viele Unterseiten Ihr Internetprojekt haben wird. Prinzipiell ist es für die Suchmaschinenoptimierung sowie für die Übersichtlichkeit und Nutzerfreundlichkeit empfehlenswert, für jedes behandelte Thema eine eigene Unterseite anzulegen.
Zielsetzung der Webseite
Überlegen Sie sich, was Sie mit Ihrem Onlineprojekt erreichen möchten. Wollen Sie Ihre potenziellen Kunden beispielsweise über Leistungen, Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten informieren, reicht oft eine einfache Informationsseite oder gar eine einseitige Visitenkarte. Möchten Sie Ihre Webseite als Vertriebskanal etablieren, können Conversion-optimierte Landing Pages sinnvoll sein.
Funktionsumfang
Eine Webseite lässt sich um individuelle Features ergänzen, mit denen Sie Ihren Besuchern besondere Funktionen bieten. Beliebt sind vor allem Blogs und Onlineshops. Wer seinen Nutzern Dateien wie Whitepaper oder Podcasts zum Herunterladen bereitstellen möchte, benötigt zusätzlich einen Download-Bereich. Zur Interaktion und Kundenbindung eignen sich Forum, Gästebuch, Newsletter, Kontaktformular und/oder Live-Chat. Der Kunde wählt gezielt die Funktionen aus, die er auf seiner Internetseite benötigt.
Faktoren, die Kosten sparen
Wer klug vorgeht und gut plant, kann gezielt Kosten sparen. So fällt der Preis am Ende geringer aus, was sich besonders Selbstständige und Kleinunternehmer wünschen. Folgen Sie dazu diesen Tipps.
Einfache Abstimmung zwischen Kunde & Dienstleister
Halten Sie die Entscheidungswege kurz: Der Dienstleister sollte am besten nur mit einem Ansprechpartner kommunizieren, der alle Entscheidungen treffen kann und den Überblick über das Onlineprojekt hat. Mehrmals nötiges Nachfragen, verschiedene Ansprechpartner und Wartezeiten bedeuten einen höheren Zeitaufwand für den Entwickler oder die Agentur und damit höhere Kosten. Ziel ist die direkte Absprache mit dem Entscheider.
Inhalte & Struktur stehen bereits fest
Wenn Sie wissen, was Sie wollen, kann der Webdesigner schneller mit der Umsetzung beginnen. Überlegen Sie sich deshalb, welche Inhalte Sie auf Ihrer Webseite wünschen sowie auf welche und wie viele Unterseiten diese aufgeteilt werden sollen. Sie können beispielsweise eine einfache Übersicht der gewünschten Seitenstruktur skizzieren, die den Aufbau der Internetseite verdeutlicht. Entwickeln oder sammeln Sie zudem Content wie Texte und Fotos, die Sie dem Dienstleister zur Verfügung stellen.
Dienstleister hat freie Hand bei Details
Vertrauen in die Erfahrung und Expertise des Auftragnehmers spart ebenfalls Geld: Kann der Dienstleister Detail-Entscheidungen selbst treffen, ohne ständig mit dem Kunden Rücksprache zu halten, wird das Projekt schneller fertig. Als Kunde können Sie zu festgelegten Terminen den Zwischenstand oder die fertige Webseite begutachten und hier gegebenenfalls konzentriert Änderungswünsche angeben.
Verwendung eines fertigen Templates
Ein Template gibt unter anderem Design und Code für die Webseite vor, was den Arbeitsaufwand des Entwicklers deutlich reduziert. Er nutzt die Vorlage für alle Unterseiten der Onlinepräsenz und muss die Seite daher nicht selbst entwickeln, programmieren und designen. Auf Wunsch können kleine Änderungen am Template vorgenommen werden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.
7. Faktoren, die die Kosten in die Höhe treiben
Bestimmte Vorgehensweisen können dazu führen, dass die Internetseite mehr kostet. Manchmal lässt sich das nicht vermeiden, wenn beispielsweise Änderungen gewünscht sind oder konkrete Ideen genaustens umgesetzt werden sollen.
7.1. Bestehendes Design soll implementiert werden/Design wird nicht vom Dienstleister selbst erstellt
Soll der Dienstleister ein fremdes Design realisieren, steigen dadurch in der Regel die Kosten einer Internetseite. Besonders wenn der Kunde sein Wunschdesign beispielsweise mit Photoshop erstellt und als Grafik liefert, bedeutet das einen enormen Aufwand für den Webdesigner. Meist muss der Dienstleister bei dieser Vorgehensweise viele Details mit dem Kunden klären und absprechen, die beim Erstellen des Designs nicht berücksichtigt wurden. Entwickelt er hingegen selbst ein Design auf Basis des Kunden-Inputs, weiß der Dienstleister von Anfang an, welche Informationen er benötigt und worauf zu achten ist.
7.2. Kunde will auch kleine Details selbst bestimmen
Im Englischen bezeichnet man diese Vorgehensweise treffend als Micromanagement: Der Kunde übt in diesem Fall eine große Kontrolle aus und will jede noch so kleine Entscheidung selbst treffen. Das ständige Abstimmen stört wiederholt den Arbeitsfluss des Auftragnehmers, was die Gesamtstundenzahl und damit den Preis in die Höhe treibt.
Anforderungen ändern sich nachträglich
Der Webdesigner folgt bei seiner Arbeit den Vorgaben des Kunden und den Plänen, die in der Planungsphase gemeinsam ausgearbeitet wurden. Nachträgliche Änderungen, beispielsweise das Hinzufügen weiterer Funktionen oder Änderungswünsche am Design, sorgen für zusätzliche Kosten. Das zeigt, dass eine gründliche Planung finanziell sinnvoll ist.
Beispiele
Als kleines Geschäft mit einer lokal begrenzten Kundenzahl reicht etwa eine einfache Seite oder eine Web-Visitenkarte ab 300 Euro. Hier stellen Sie alle relevanten Informationen wie Telefonnummer, Anreiseweg und Öffnungszeiten online, damit sich Ihre Kunden vor dem Besuch kurz informieren können. In der Regel reicht ein einfaches Template. Möchten Sie etwas mehr Service bieten, beispielsweise einen Newsletter für aktuelle Aktionen, steigen die Kosten entsprechend.
Komplexere Webseite
Sie betreiben ein technikaffines Startup und möchten auf Ihrer Webseite alle Register ziehen, um potenzielle Kunden sowie Investoren richtig zu beeindrucken? Dann benötigen Sie eine kostenintensivere, aber individuelle Lösung. In diesem Fall ist kein Template zu empfehlen, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass dies bereits auf anderen Seiten verwendet wird. Stattdessen sollten Sie den Dienstleister beauftragen, ein komplett neues Design zu entwickeln, das Ihre Kernkompetenzen visuell wiedergibt. Um sich verschiedenen Zielgruppen zu präsentieren, benötigen Sie mehr Content auf mehr Unterseiten sowie zusätzliche Features. Mit einem Onlineshop verkaufen Sie zum Beispiel Ihre Produkte direkt über Ihre Webseite, in einem Live-Chat beraten Sie Interessenten nutzerfreundlich und mittels Blog informieren Sie tagesaktuell über neue Entwicklungen Ihres Unternehmens. So stellen Sie aus den verschiedenen zur Verfügung stehenden Funktionen eine Internetseite zusammen, die der Entwickler im Rahmen Ihres Budgets ab 10.000 Euro realisiert.
Fazit
Grundsätzlich ist es mit beinahe jedem Budget möglich, eine professionelle Webseite entwickeln und programmieren zu lassen. Vor einer Anfrage beim gewünschten Dienstleister sollten Sie ermitteln, wie hoch die Kosten Ihrer Internetseite ausfallen können und dürfen. Überlegen Sie dazu, welches Ziel Sie mit Ihrer Onlinepräsenz erreichen wollen und welche Funktionen und welcher Umfang dazu nötig sind. Je besser Sie sich auf das Erstgespräch mit einem Webdesigner oder einer Agentur vorbereiten, desto leichter kann der Dienstleister Ihnen ein detailliertes Angebot erstellen.